Wärmepumpe × Solaranlage: Wie gut passt das in Ihrer PLZ zusammen?

1. Beispiel-Solaranlage

Wir rechnen überall mit derselben Beispiel-Solaranlage auf dem Dach:

• Leistung: 5 Kilowatt (abgekürzt 5 kW) – das ist eine typische Anlagengröße für ein Einfamilienhaus.
• Ausrichtung: nach Süden mit einer normalen Dachneigung.
• Verluste (z. B. Kabel, Wechselrichter): vorsichtig mit eingeplant.

Wie viel Strom so eine Anlage an einem Ort im Jahr ungefähr erzeugt, holen wir uns aus einer Datenbank der EU-Kommission namens PVGIS. Diese Datenbank rechnet auf Basis von vielen Jahren Wetter- und Sonnendaten aus, wie viel Solarstrom pro Jahr zu erwarten ist.

2. Beispiel-Haus mit Wärmepumpe

Für den Strombedarf der Wärmepumpe gehen wir von einem typischen Einfamilienhaus mit einem normalen Heizenergiebedarf aus. In unserem Modell braucht dieses Haus ungefähr 18 000 Kilowattstunden Wärme pro Jahr.

Eine Wärmepumpe macht aus Strom Wärme. Dafür gibt es den technischen Begriff COP (Coefficient of Performance). Wenn eine Wärmepumpe einen COP von 3 hat, bedeutet das:

Aus 1 Kilowattstunde Strom werden ungefähr 3 Kilowattstunden Wärme.

Mit diesem Verhältnis kommen wir bei unserem Beispielhaus auf grob rund 6 000 Kilowattstunden Strom pro Jahr für die Wärmepumpe in einem „durchschnittlichen" Klima.

3. Unterschiedliche Winter je nach PLZ

In manchen Regionen Deutschlands sind die Winter deutlich kälter als in anderen. Um das zu berücksichtigen, nutzen wir sogenannte Heizgradtage.

Heizgradtage sind eine Zahl dafür, wie viel im Laufe eines Jahres ungefähr geheizt werden muss. Viele Heizgradtage bedeuten: eher kalte Region, die Wärmepumpe läuft mehr. Wenige Heizgradtage bedeuten: eher milde Region, die Wärmepumpe läuft weniger.

Auf dieser Basis skalieren wir den Strombedarf der Wärmepumpe je nach Postleitzahl nach oben oder nach unten. Daher sehen Sie in der Tabelle z. B. Werte um die 5 000–6 000 kWh in kälteren Regionen und deutlich unter 2 000 kWh in sehr milden Regionen.

4. Vergleich: Solaranlagen-Strom vs. WP-Strombedarf

Für jede Postleitzahl vergleichen wir dann:

• Wie viel Strom erzeugt die Solaranlage im Jahr?
• Wie viel Strom braucht die Wärmepumpe im Jahr?

Daraus ergibt sich der Anteil des Wärmepumpen-Stroms, den die Solaranlage grob abdecken kann. Wenn die Anlage zum Beispiel doppelt so viel Strom erzeugt, wie die Wärmepumpe braucht, sprechen wir vereinfacht von „ca. 100 % Abdeckung" für die Wärmepumpe.

Wichtig: Wir schauen hier nur auf die Jahresmenge. In der Realität scheint die Sonne vor allem im Sommer, und der Heizbedarf ist im Winter größer. Ohne Stromspeicher und clevere Steuerung können Sie nicht jede Kilowattstunde Solarstrom direkt für die Wärmepumpe nutzen. Die Werte sind also ein vereinfachter Jahresvergleich.

5. Eigenverbrauch und Einspeisung

In einem typischen Haushalt wird ein Teil des Solarstroms direkt im Haus genutzt (für Wärmepumpe, Haushaltsgeräte usw.) und der Rest ins Netz eingespeist.

Wir treffen dafür eine vorsichtige, eher zurückhaltende Annahme:

• 40 % des Solarstroms werden direkt im Haus verbraucht.
• 60 % des Solarstroms werden ins Netz eingespeist.

Daraus berechnen wir:

• Strom für die Einspeisung pro Jahr (in kWh).
• geschätzten Einspeise-Erlös mit einem aktuellen, typischen Vergütungssatz von etwa 7,86 Cent pro Kilowattstunde.

Auch hier gilt: In der Praxis können Speicher, variable Stromtarife und Ihr persönliches Verbrauchsverhalten diese Werte nach oben oder unten verschieben. Unsere Annahmen sollen eher auf der vorsichtigen Seite liegen.

Genauere Lizenzangaben und Datenquellen (PVGIS, Deutscher Wetterdienst, PLZ-Daten) finden Sie auf unserer Seite Quellen/.

• Die Tabellen helfen Ihnen zu sehen, in welchen Regionen eine Solaranlage und eine Wärmepumpe im Jahresdurchschnitt besonders gut zusammenpassen.
• Die Zahlen sind bewusst einfach gehalten, damit Sie die Größenordnungen einschätzen können – sie ersetzen keine individuelle Fachplanung.
• Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, Solaranlage und Wärmepumpe zu kombinieren, ist Ihre eigene Postleitzahl auf Ihrer PLZ-Seite der beste Startpunkt.

Eine größere Solaranlage erzeugt mehr Strom und kann die Wärmepumpe im Jahresdurchschnitt besser abdecken. Ab einem bestimmten Punkt steigt aber vor allem die Menge an Strom, die Sie ins Netz einspeisen, weil Sie gar nicht so viel selbst verbrauchen können. Wirtschaftlich interessant ist vor allem der Anteil, den Sie im eigenen Haus nutzen.

Zwei Dinge spielen zusammen:

• In manchen Gegenden scheint im Jahresdurchschnitt mehr Sonne als in anderen – dort erzeugt die Solaranlage mehr Strom.
• In kälteren Gegenden wird im Winter mehr geheizt – dort braucht die Wärmepumpe mehr Strom.

Dort, wo viel Sonne auf eher milde Winter trifft, passt die Kombination aus Solaranlage und Wärmepumpe im Jahresdurchschnitt besonders gut.

Die Auswertung arbeitet mit Beispielwerten: typisches Einfamilienhaus, typische Anlagengröße, vorsichtige Annahmen zum Eigenverbrauch. Ihr tatsächlicher Verbrauch kann höher oder niedriger sein – das hängt von Dämmung, Haushaltsgröße, Warmwasser, Einstellungen und vielem mehr ab.

Nutzen Sie die Zahlen hier als Orientierung für Größenordnungen und Trends je nach Postleitzahl, nicht als exakte Prognose im Einzelfall.