Brandenburg

Klima: Bandbreite B–C – im Schnitt ähnlich wie der Bund (≈ 0 %).

Heißt: Eine Wärmepumpe arbeitet hier etwas bis spürbar mehr als im Bundesschnitt – je nach Ort (siehe Beispiele).

Zone B Zone C

Wärmepumpen & Heizen in Brandenburg

Brandenburg ist weit, flach bis sanft hügelig und klimatisch überwiegend mild bis mittel – mit etwas kühleren Teilräumen im Norden und Osten sowie längeren Übergangszeiten rund um Berlin und in der Niederlausitz. Für Wärmepumpen sind das sehr gute Bedingungen: im Neubau Standard, im Bestand mit den klassischen Hebeln (größere Heizflächen, hydraulischer Abgleich, flache Heizkurve) leise und wirtschaftlich realisierbar. Entscheidend bleiben die Systemtemperaturen – je niedriger der Vorlauf, desto entspannter arbeitet die Anlage und desto niedriger sind die Stromkosten.

Baulich reicht das Spektrum von DDR-Typenbauten und Dorfkernen mit Mischmauerwerk über 90er-Einfamilienhäuser bis zu jungen Siedlungen im Berliner Umland. L/W-Wärmepumpen sind hier der pragmatische Standard: wenig Tiefbau, flexible Aufstellung. S/W (Erdsonden) punktet mit konstanten Quellentemperaturen und besonders ruhigem Betrieb, wenn Bohrrecht besteht und das Budget passt – in dörflichen Lagen oft leichter genehmigungsfähig als in engen Umlandgemeinden.

Welche Technik passt wo?

Rund um Potsdam, Falkensee, Oranienburg und Teltow arbeiten L/W-Systeme lange im Effizienzfenster der Übergangszeit. In den nördlichen Landkreisen (Prignitz/Ostprignitz-Ruppin/Uckermark) sind Winter etwas kühler – mit größeren Heizflächen, sauber eingestellter Heizkurve und guter Abtau-Strategie bleibt die Effizienz stabil. Im Spreewald/Niederlausitz sind Grundwasserstände und Schutzgebiete für S/W im Blick zu behalten. In weiten Grundstücken sind Gartenaufstellungen ideal; in Reihenhauslagen helfen Winkel- und Hoflösungen mit klarer Luftführung.

Aufstellung, Schall & Nachbarn

Gute Standorte sind windgeschützt, mit freien Luftwegen und Abstand zu Fenstern. Vermeiden Sie Schallreflexionen (Winkel, Mauern), entkoppeln Sie das Fundament, führen Sie Kondensat frostfrei ab (kein Eisfilm auf Wegen). In Umlandgemeinden erleichtern Foto-/Skizzen-Visualisierungen oft die Abstimmung mit Nachbarn und Behörden. Elektrisch: Zählerkonzept (gemeinsamer vs. separater WP-Zähler) und Absicherung prüfen; mit PV sinken Betriebskosten spürbar.

Typische Fehler vermeiden

Klassiker sind fehlender Abgleich, zu kleine Heizkörper in Eck- und OG-Zimmern, zu steile Heizkurven sowie „irgendwo“-Aufstellungen ohne Luft-/Schall-/Kondensat-Plan. In feucht-kühlen Lagen wird die Abtauung unterschätzt. Quick-Wins: Heizflächen prüfen & erweitern, Abgleich beauftragen, Vorlauf senken, Heizkurve glätten, Sensorik korrekt montieren (Außenfühler wind- & schattengünstig).

  • Eignung: Neubau Standard; Bestand überwiegend „gut“ bis „sehr gut“ je nach Vorlauf.
  • Planung: Ziel Vorlauf < 55 °C; im Umland oft < 50 °C erreichbar.
  • Technikwahl: L/W als Standard; S/W bei Premium-Ruhe & konstanter Last erwägen.
  • Aufstellung: Luftwege, Schall, Kondensat & Fundament früh klären.
  • Strom & PV: Zählerlösung & Tarife prüfen; PV-Eigenverbrauch nutzen.
  • Förderung: KfW-458 als Basis; kommunale Programme möglich.

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